JA, Du kannst selbst als Solopreneur das SEO-Spiel gegen große Webseiten gewinnen

SEO-Strategien, die für kleine Webseiten funktionieren, sind nicht mehr das, was sie einmal waren. Die Prinzipien dahinter haben sich jedoch nicht geändert.

In diesem Beitrag möchte ich ein paar typische Fragen beantworten, die sich Leute stellen, wenn sie an SEO denken und SEO-Erkenntnisse mir Dir teilen, die ich die letzten Jahre gewonnen habe.

Und damit Du auch sicher sein kannst, das ich eine "klitzekleine" Ahnung von SEO habe, zeige ich Dir die Traffic-Zahlen einer Webseite, die ich betreibe.

Laut Google Search Console sind in den letzten 3 Monaten 53.303 Nutzer über die organische (nicht bezahlte) Google-Suche auf meiner Webseite gelandet. 

SEO-Traffic laut Google-Search-Console

In den letzten 28 Tagen waren es sogar 20.000 Besucher, die über eine Suchanfrage auf meiner Webseite gelandet sind, wie mir Google kürzlich mitteilte. Danke für die Glückwünsche! 🙂

Was würden diese Zahlen für Dein Business bedeuten?

Google-Suche Meilenstein

Die wohl wichtigste Frage, die sich viele Leute stellen, ist...

1. Funktioniert SEO für kleine Webseitenbetreiber, ohne großes Marketingbudget, ohne Team und mit wenig Zeit heute und in Zukunft überhaupt noch?

Ja, absolut.

Die Sache ist, dass man nicht unbedingt 100.000 Besucher pro Monat braucht, um ein nachhaltiges Online-Geschäft zu betreiben, vor allem nicht, wenn man ein Online-Kurs-Verkäufer oder ein Berater/Coach ist. Es ist nicht nötig, den großen Zahlen hinterherzulaufen.

Es geht also nicht darum, so viele Leute wie möglich auf die eigene Webseite zu bekommen, sondern die RICHTIGEN. Also Leute, bei denen man aufgrund der Suchbegriffe, die sie in den Google-Suchschlitz eingeben, darauf schließen kann, dass sie sich genau für das interessieren, was Du auf Deiner Webseite anbietest.

Die gute Nachricht ist: SEO hat sich die letzten Jahre stark verändert!

Früher hat man einfach das Hauptkeyword 20mal in einen Beitrag eingebaut, für den schmalen Taler ein paar Backlinks gekauft und schon hatte man gute Rankings. Heute funktioniert das zwar nicht mehr, aber die Bausteine sind dieselben geblieben.

Exzellente Inhalte + der Aufbau von Backlinks = Erfolgsformel für SEO

Wenn wir über große Plattformen und Webseiten sprechen, dann dominieren sie oft die erste Seite, weil ihre gesamte Webseite und Autorität so stark sind und sie so viele Inhalte haben. Aber diese Seiten optimieren nie speziell für einzelne Suchbegriff, für die sie ranken möchten.

Und wir als kleine Webseitenbetreiber können daher auf eine Weise präzise sein, auf die es große Marken und Webseiten nicht sein können (oder wollen). Wir können uns auf bestimmte Schlüsselwörter konzentrieren, für die die "Großen" im Markt nicht die nötige Aufmerksamkeit aufbringen.

Sie führen groß angelegte und teure Kampagnen durch, die teilweise automatisiert sind, um möglichst schnell und effektiv ihre Sichtbarkeit zu erhöhen, sie picken aber nicht einzelne Begriffe heraus und sagen dann: "Oh, das ist ein einfaches Keyword. Hier erstellen wir einen Beitrag und schon ranken wir dafür."

Aber wir können das schon.

Nehmen wir das Thema "Ketogene Diät" als Beispiel.

Wenn wir versuchen, für den Begriff "ketogene diät" zu ranken, dann wird das ziemlich schwer bis unmöglich für eine neue Webseite sein. Zu stark ist die Konkurrenz. Wenn wir uns aber beispielsweise auf den Suchbegriff "ketogene diät für frauen in den wechseljahren" fokussieren, dann sind die Chancen deutlich höher, in absehbarer Zeit gute Rankings und zielgerichteten Traffic zu bekommen.

Auch ist es deutlich einfacher, hierzu hilfreiche Inhalte zu erstellen, weil wir viel besser verstehen, wonach die Leute genau suchen und welche Antwort sie sich erwarten.

Aber Achtung! Es geht hierbei nicht nur um einzelne "Longtail Keywords", wie man eben Suchbegriffe nennt, die aus mehreren Wörtern bestehen und die in der Regel weniger Wettbewerb haben. Es geht immer um eine ganzheitliche thematische Relevanz einer Webseite. Denk über Dein Projekt nicht als ein Sammelsurium an einzelnen Blog-Beiträgen zu verschiedenen Longtail Keywords nach, für die Du ranken möchtest, sondern darüber, zu welchem Kernthema Du als spezialisierte Webseite wahrgenommen werden möchtest. Wenn Du also beispielsweise eine Webseite mit dem Kernthema "Ketogene Ernährung für Frauen" aufbauen möchtest, dann schreib nur über Themen, die exakt für diese klar umrahmte Zielgruppe interessant sind und mach nicht den Fehler, plötzlich über andere Dinge zu schreiben, nur, weil vielleicht ein großes Suchvolumen dahintersteckt. Google liebt spezialisierte Webseiten, keine allgemeinen Webseite, die über "Gott und die Welt" schreiben.

Der Google-Algorithmus ist in letzter Zeit extrem gut darin geworden, Synonyme, Variationen und Zusammenhänge zu VERSTEHEN.

Früher hätte es Sinn gemacht, jeweils einen eigenständigen Beitrag über...

  • Fünf-Sterne-Hotels
  • Luxushotels
  • Boutique-Hotels

zu schreiben. Google hätte nicht verstanden, dass das zusammenhängt und es am Ende immer um den gleichen Typ "Hotel" geht. Heute versteht Google den Zusammenhang und es reicht, EINEN herausragenden Beitrag darüber zu schreiben.

Sich auf SEO zu konzentrieren, bedeutet heute, bestimmte, spezifische Schlüsselwörter auszuwählen und dann zu versuchen, die beste Antwort auf diese Suchanfrage zu geben. Nur wenn das Stück "Content" wirklich nützlich und tiefgründig ist, hat man eine Chance auf dauerhaft gute Rankings und es wird auch einfacher, dafür Backlinks zu erhalten.

Qualität schlägt Quantität!

2. Was müssen wir also konkret tun, um mehr kostenfreien Google-Traffic zu bekommen?

Wenn Du das hier liest, dann hast Du vermutlich bereits eine eigene Webseite, oder?

Du hast schon Inhalte online und verschiedene Sachen probiert, um Deine Webseite bekannt zu machen und Besucher zu bekommen.

Wenn das der Fall ist, dann ist hier ein typischer Fehler, den viele Leute machen. Sie denken sich: "Okay, ich ranke für Nichts, ich habe keinen Traffic, also suche ich mir ein paar Keywords und fange an, Content für sie zu erstellen."

Das ist in Ordnung, wenn Du bei null startest und noch keine Inhalte online hast. Die bessere Strategie jedoch, wenn Du bereits eigene Inhalte online hast, ist es, diese zu optimieren.

Wenn Du nämlich einen Beitrag von Grund auf neu erstellst, dann wirst Du damit in den Suchergebnissen nirgendwo auftauchen. Google kennt diese Inhalte nicht und es kann Wochen oder Monate dauern, bis Google sie in seinen Index aufnimmt.

Für bestehende Inhalte allerdings hat Google vielleicht schon Interesse gezeigt. Sie sind bereits im Index, ranken aber vielleicht nur auf Seite 2, 3, 4 oder noch weiter hinten. Google sagt in diesem Fall: "Ich finde Deine Inhalte interessant, aber nicht so relevant, dass ich sie auf die erste Seite packe. Es gibt andere Webseiten, die besseren Content online oder mehr Relevanz haben."

Der erste Schalter, den Du umlegen solltest, ist also die Verbesserung bestehender Inhalte, die Arbeit an dem, was sich bereits positiv ausgewirkt hat, die Verbesserung dessen, was für Dich bereits funktioniert.

Später kannst Du dann natürlich auch inhaltliche Lücken füllen und neue Artikel erstellen. Aber wenn Du schnell Verbesserungen sehen möchtest, dann ist es in der Regel besser, an bestehenden Inhalten Hand anzulegen.

Aber Achtung! SEO ist ein Geduldsspiel. Du musst Google Zeit geben, Deine Inhalte zu bewerten und einzustufen. Wenn Du jetzt beispielsweise vor 2-3 Wochen einen neuen Blog-Beitrag online gestellt hast und merkst, dass sich trafficmäßig noch nichts tut, dann ist es noch viel zu früh, diesen Beitrag zu überarbeiten und zu optimieren. Wenn ich davon spreche, bestehende Inhalte zu optimieren, dann sollten diese immer bereits mindestens 6 Monate online sein.

Wie kannst Du also die Entwicklung eines Blog-Beitrages verfolgen und überprüfen?

Indem Du die kostenfreie Google Search Console verwendest. Das ist der einfachste und unkomplizierteste Weg. Erstelle dort einfach ein Konto und verknüpfe Deine Webseite.

Die Search Console zeigt Dir dann im zeitlichen Verlauf an, über welche Suchanfragen wie viele Nutzer auf Deine Webseite gekommen sind ...

Google Search Console Suchanfragen

... und auch, welche Deiner Beiträge und Seiten den meisten Traffic bringen.

Google Search Console Seiten

Auch hast Du die Möglichkeit, diese Daten aus der Search Console zu exportieren ...

Export aus Google Search Console

... und Dir die Rankingpositionen für die einzelnen Keywords anzeigen zu lassen, für die Du bereits rankst.

Google Suchergebnis Positionen

Und so kannst Du auf Begriffe und Beiträge kommen, für die Du zum Beispiel auf Seite 2 oder 3 rankst und kannst beginnen, diesen zu optimieren.

Für 365digital ranke ich zum Beispiel mit diesem Beitrag für den Suchbegriff "online business ideen" auf Position 12, also auf Seite 2. Jetzt könnte ich diesen Beitrag optimieren, indem ich zum Beispiel weitere Business-Ideen hinzufüge oder eine weitere Methode aufzeige, wie man auf Business-Ideen kommen kann.

Hier noch ein wichtiger Tipp, wenn es um die Optimierung von Inhalten / Blog-Beiträgen geht: Leg Dich nicht mit Deinem Hauptkeyword im Seitentitel an!

Wenn ich davon spreche, dass Du Deine Beiträge optimieren sollst, dann gilt das für den eigentlichen Inhalte selbst, nicht aber für den Suchbegriff, für den Du ranken möchtest und den Du im besten Fall bereits im Titel verwendest.

Wenn Google Beiträge von Dir auf Seite 2 oder 3 rankt, dann weist Google dem schon eine gewisse Wertigkeit und Relevanz zu. Das ist gut!

Google versteht, vor allem aufgrund Deines Titels, worum es hier geht, was Du sagen und wen Du erreichen möchtest. Und dieses Vertrauen solltest Du nicht aufs Spiel setzen, in dem Du groß am Titel herumfuhrwerkst. Lass den Titel, so wie er ist und kümmere Dich um den eigentlichen Inhalt! 🙂

Um bei meinem Beispiel von oben zu bleiben.

Hier lautet der Titel (oder die H1-Überschrift - das ist das gleiche): "28 Ideen, um ein Online Business aufzubauen, von dem Du leben kannst"

Titel oder H1-Überschrift

Mein oberstes Ziel ist es, hiermit für den Suchbegriff "Online Business aufbauen" zu ranken. Das tue ich auch bereits, nämlich derzeit an Position #9. 🙂 Wenn ich diesen Beitrag jetzt optimieren möchte, dann wäre es nicht besonders schlau, den Titel plötzlich zu ändern oder gar mein anvisiertes Keyword im Titel wegzulassen oder zu ändern.

Was Du auch niemals tun solltest, ist, bei Beiträgen, die schon länger online sind, die also bereits im Google-Index sind und die Du jetzt optimieren möchtest, die URL zu ändern. Also die Adresse, unter der sie im Internet aufrufbar sind.

So lautet die URL meines Beitrages in diesem Beispiel folgendermaßen: https://365digital.de/online-business-aufbauen

Einmal veröffentlicht, würde ich diese niemals mehr anfassen, ansonsten würde Google diesen Beitrag als völlig NEUEN Beitrag einstufen, ich würde das bestehende Ranking verlieren und das Spiel beginnt von vorne.

3. Wie können wir Content erstellen, der wirklich das Zeug hat, Top-Rankings zu erzielen?

Ganz gleich, ob es sich um bestehende Inhalte handelt, die Du optimierst oder ob Du völlig neue Inhalte erstellst, wie kannst Du sicherstellen, dass Du Deine Zeit nicht verschwendest und etwas erstellen, das gute Rankings erzielen kann?

Nehmen wir an, Du hast vor einiger Zeit einen Artikel geschrieben, der jetzt auf Seite 2 oder noch weiter hinten feststeckt und absolut keinen Traffic bringt und jetzt beschließt Du, diesen Artikel zu optimieren.

Hier sind ein paar Dinge, die Du jetzt tun solltest.

Zunächst einmal musst Du, wenn Du für ein bestimmtes Keyword ranken möchtest, auf Google Seite eins nachschauen. Du musst also im ersten Schritt herausfinden, ob das, was Du zu ranken versuchst, mit dem übereinstimmt, was Google gerne sehen würde.

Ich empfehle Dir also, alle Artikel auf Seite #1 nach der Art des Inhalts und nach der Wortzahl zu überprüfen und zu schauen, ob Dein Artikel in etwa dem entspricht, was sich Google hier erwartet.

Wenn Dein Beitrag zum Beispiel 700 Wörter hat, alle Beiträge auf Google Seite eins aber deutlich über 1.000 Wörter haben, dann musst Du nachlegen. Mit diesem Tool kannst Du die Wörter und Zeichen zählen lassen.

Aber natürlich ist auch der eigentliche Inhalt entscheidend. Gibt es etwas, das alle auf der ersten Seite in ihren Artikeln behandeln und das Du nicht einmal erwähnst?

Vielleicht hast Du einen Artikel über Produktivitätstipps, alle reden über die Morgenroutine und Du bist der Einzige, der das nicht einmal erwähnt. Und Deinem Artikel fehlen deshalb 300 Wörter. Dann weißt Du, wo Du ansetzen kannst, um für Google relevanter zu werden.

Im nächsten Schritt würde ich ein paar On-Page-SEO-Maßnahmen durchführen. "On-Page" bedeutet, alle Maßnahmen, die Du auf Deiner eigenen Webseite treffen kannst.

Stell sicher, dass Du Dein Hauptkeyword - also den Begriff, für den Du ranken möchtest - an folgenden Stellen platziert hast.

  • Seitentitel (Google Snippet)
  • Meta-Beschreibung (Google Snippet)
  • Überschrift (H1)
  • Einleitung
  • Zumindest einmal im Fließtext

Aber Achtung! Wenn ich davon spreche, dass Du Dein Hauptkeyword platzieren sollst, dann meine ich explizit NICHT, dass Du es 20mal oder noch öfter irgendwo künstlich hineinpacken musst. Das ist nicht das, was Google will und das ist nicht das, was der Leser will. Anstatt also ständig exakt das anvisierte Keyword zu verwenden, solltest Du besser mit Synonymen oder Wort-Kombinationen arbeiten. Also anstatt beispielsweise immer das Wort "Produktivitätsapps" zu verwenden, kannst Du auch schreiben:

  • Die besten Apps für mehr Produktivität.
  • Applikationen, um jeden Tag mehr zu schaffen.
  • Helferlein am Handy, die Dich produktiver machen.

Google erkennt den Zusammenhang und weiß, dass damit immer das gleiche gemeint ist.

Vielleicht hast Du jetzt ein paar Fragezeichen im Kopf, als ich eben über Seitentitel (Google Snippet), Meta-Beschreibung (Google Snippet) und Überschrift (H1) gesprochen habe?

Kann ich verstehen. Hier die Aufklärung. 🙂

Im Prinzip hat jeder Blog-Beitrag, den Du veröffentlichst, ZWEI Titel.

Der erste Titel, den Du vergeben kannst, ist jener, den die Leute im Google-Suchergebnis sehen. Google Snippet ist also dieses "Textschnipsel", das aus einem Titel und einer kurzen Beschreibung (Meta-Beschreibung) auf der Google-Suchergebnisseite erscheint.

Hier ein Screenshot, damit Du siehst, was ich meine.

Google Titel Snippet Beispiel

Nehmen wir das Ergebnis auf Position #1.

  • Der Seitentitel lautet: Dackel Erziehung
  • Die Meta-Beschreibung lautet: Es macht Spaß, dem Dackel neue Dinge beizubringen und Trainingserfolge zu feiern. ... es gibt auch reichlich Lektüre und Onlinematerial dazu.

An beiden Stellen solltest Du Dein Hauptkeyword verwenden. Also sowohl im Seitentitel, wie auch in der Meta-Beschreibung.

Wenn Du WordPress nutzt, dann kannst Du den Seitentitel und die Meta-Beschreibung zum Beispiel mit dem Plugin Yoast SEO einfügen, so, wie ich es bei meinem "Online-Business aufbauen" Beitrag gemacht habe. Siehe hier.

Google Snippet Online-Business aufbauen Blogpost

Die Überschrift (H1) hingegen ist das, was Du im Blog-Beitrag selbst an erster Stelle schreibst. Das ist das, was der Leser sofort sieht, sobald er den Beitrag auf Deiner Webseite öffnet.

Titel oder H1-Überschrift

Das Google Snippet ist das, was der Leser in den Google-Suchergebnissen sieht, wenn bei einer Suchanfrage Deine Webseite als Suchergebnis angezeigt wird.

Erkennst Du den Unterschied? 🙂

Du kannst hier den gleichen Titel verwenden, musst Du aber nicht. In jedem Fall sollte aber in beiden Titeln Dein Hauptkeyword vorkommen.

Wenn Du Deinen Beitrag dann optimiert hast, kannst Du ihn - am besten mit einem neuen Datum - wieder veröffentlichen (URL bleibt gleich!).´

Und dann heißt es WARTEN! SEO ist nie eine Sache, die man an einem Tag macht und schon am nächsten Tag tut sich etwas. Bei einem bestehenden Beitrag würde ich mit mindestens 3-4 Wochen rechnen, bis Du mit Veränderungen rechnen kannst, bei neuen Beiträgen kann es mehrere Monate dauern, bis es zu ersten Rankings kommt. That's the SEO Game! 🙂

Dann würde ich mich auch ganz stark um die interne Verlinkung kümmern.

Überlege Dir, aus welchen Beiträgen, die Du bereits online hast, Du auf den neuen Beitrag verlinken kannst. Wo gibt es Zusammenhänge, Ergänzungen, Synergien?

Man spricht immer von Backlinks (also Links von Drittseiten), aber auch interne Links sind sehr wirkungsvoll. Sie sind viel einfacher zu erstellen. Du musst "nur" an Deiner eigenen Webseite arbeiten. 🙂

4. Was sind "SEO-Dinge", die dazu führen könnten, dass man Rankings verliert oder in der Google-Suche (wieder) abrutscht?

Wenn Du die SEO-Ratschläge von vor 10 Jahren befolgst, dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass Du weder Rankings noch Traffic bekommst. 😉

Hier die Dinge, die Du heutzutage auf keinen Fall mehr tun solltest:

  1. Backlinks kaufen. Kaufe nirgendwo Backlinks ein, auch nicht von "seriösen" Agenturen, die das offenbar professionell machen. Hier gibt es zwei "SEO-Lager". Die einen schwören darauf und sagen: "Ist kein Problem!", die anderen raten dringend davon ab. Ich gehöre zu Zweitem. 🙂
  2. Vermeide schlechte Backlinks. Versuche, Links von hochrelevanten Webseiten in Deiner Nische zu erhalten und vermeide Links von Webseiten, die mit Dir und Deinem Thema nichts zu tun haben. Es ist viel besser, ein paar Links von Webseiten zu haben, die mit dem, worüber Du schreibst, in Verbindung stehen, als tonnenweise Links von überall her.
  3. "Überoptimiere" Deine Ankertexte nicht. Ein Ankertext ist ein Text, der einen Link beschreibt. Wenn Du also innerhalb Deiner Webseite oder auch auf dritte Webseiten verlinkst, dann schreibst Du einen Text, markierst diesen und legst einen Link auf diesen Text. Das ist der Ankertext. Und wenn dann ein Leser auf diesen Text, der meistens unterstrichen und farblich abgehoben ist, klickt, wird er auf den verlinkten Beitrag oder die verlinkte Drittwebseite geleitet. Und viele Leute versuchen, diesen Ankertext dafür zu nutzen, um möglichst viele Keywords unterzubringen. Tu das nicht! Verwende lieber allgemeine Wörter wie "hier", anstatt "Geld verdienen", wenn Du auf einen Beitrag oder eine Webseite zum Thema "Geld verdienen" verlinken möchtest. Auch wenn andere Webseiten auf Deine Webseite verlinken und Du einen Backlink bekommst, dann gib keinen "Keyword-Ankertext" vor, sondern überlasse das dem jeweiligen Webmaster.

5. Ist SEO nicht einfach nur Content-Marketing? Also wenn ich mehr Inhalte erstelle, dann werde ich auch mehr Rankings und mehr Traffic bekommen?

Viele meiner Leser und Kunden befinden sich in folgender Situation (vielleicht auch Du?)...

Sie erstellen eine Webseite, versuchen, ihre Webseite zu optimieren, vielleicht mit dem Yoast SEO Plugin, sie veröffentlichen Inhalten, investieren viel Zeit und Mühe und bekommen am Ende dennoch keine Belohnung für ihre harte Arbeit. Und dann erstellen sie noch mehr Inhalte, posten wie wild auf Social Media, immer in der Hoffnung, dass sich das Blatt bald wendet. Sie sind gefangen in einer Tretmühle aus immer mehr Content und immer mehr Postings.

Und aus meiner Sicht ist RICHTIGE Suchmaschinenoptimierung der beste Weg, um das zu ändern.

Ich kann mich noch an meine Anfangszeiten im Online-Marketing erinnern. Damals, vor über 10 Jahren, war SEO gerade der letzte Schrei. Jeder sprach darüber. Irgendwie jeder hat einen Kurs dazu verkauft.

Aber heute spricht kaum noch jemand darüber. Es ist nicht mehr so angesagt. Es ist keine "Modeerscheinung" mehr. Heute nennt man die Idee, mehr Besucher über Google zu bekommen, einfach Content-Marketing.

Doch warum ist das so?

Zunächst einmal denke ich, dass Google einer der ältesten Traffic-Kanäle im Internet ist. Google gibt es seit 1998.

Klar, es ist heutzutage nicht mehr so cool und trendy wie Instagram oder TikTok. Vor 10 Jahren gab es noch kein Instagram, kein TikTok und kein Social Media. Das sind aber die Dinge, über die heute alle sprechen und daher ist SEO etwas in den Hintergrund gerückt. Zu Unrecht, aus meiner Sicht! 🙂

Die andere Sache in Bezug auf Content-Marketing und Social-Media-Marketing ist, dass der allgemeine Tenor lautet, man soll so oft wie möglich Content veröffentlichen. Man soll sicherstellen, dass man immer und immer wieder vor den Augen seiner Follower auftaucht. Die meisten Ratschläge lauten, man soll öfter pro Woche oder sogar mehrmals pro Tag etwas veröffentlichen.

Diese Regel gelten für SEO nicht!

Hierbei geht es nicht darum, Inhalte nur wegen der Inhalte willen zu veröffentlichen, um irgendjemanden zu unterhalten, der einem folgt oder zu sagen: "Schau, ich bin noch am Leben!"

Das "so häufig wie möglich auf der Bildfläche erscheinen" ist nicht der Ansatz, den wir mit SEO verfolgen, denn das ist genau die Tretmühle, die wir vermeiden wollen.

Was wir mit SEO erreichen wollen, ist im Prinzip genau das Gegenteil. Wir versuchen, nachhaltige Inhalte zu erstellen. Weniger Inhalte, aber spezifische, optimierte Inhalte, die dann im Laufe der Zeit in der Google-Suche auftauchen, sich gegenseitig verstärken und neue Webseitenbesucher bringen.

Ich denke auch, dass es einen Unterschied gibt, zwischen der Erstellung von Inhalten, die ein bestehendes Publikum bedienen und der Erstellung von Inhalten, die neue Besucher anlocken und ein Publikum aufbauen sollen.

Wenn Du ein bestehendes Publikum inhaltlich bedienen möchtest, dann kümmerst Du Dich nicht um Dinge wie Keywords oder Top-10-Google-Rankings. Nein, Du teilst einfach Deine Erfahrungen, Deine Learnings und Fehler, erzählst Geschichten, beantwortest Fragen und gibst mehr von Dir und Deiner Persönlichkeit preis. Das ist genauso wichtiger Content, weil er Deine Webseite von allen anderen da draußen maßgeblich unterscheidet, aber das ist nicht unbedingt die Art von Content, die für neue Besucher sorgt.

Anders bei SEO-Inhalten. Sie haben NICHT das Ziel, bestehende Follower und Fans anzusprechen, sondern NEUE Leute auf Deine Webseite zu bringen. Und diese dann im besten Fall irgendwann zu Interessenten, Kunden und Fans zu machen.

Aber SEO-Erfolg ist nicht unmittelbar. Man arbeitet heute an etwas, das vielleicht erst in 6 oder 9 oder 12 Monaten ein Ergebnis bringt. Es ist also eine Sache, die man im Laufe der Zeit aufbaut, die sich nicht sofort auszahlt, aber je mehr man es tut und je länger man es tut, desto größer ist der Zinseszinseffekt. SEO und insbesondere das 80/20-SEO ist meiner Meinung nach das perfekte Online-Marketing-Äquivalent zum Anschieben eines Schwungrads.

Natürlich wird die Optimierung von ein paar Blog-Beiträgen und ein wenig SEO nicht zu einer Explosion der Besucherzahlen führen.

Aber es geht darum, die Zeit und die Ressourcen, die Du jetzt bereits für die Erstellung von Inhalten aufwendest, strategischer zu gestalten, indem Du die SEO-Komponente einbaust.

Und das ist die Arbeit, die sich mit der Zeit auszahlt. Sie summiert sich mit der Zeit. Wenn Du hierbei also dranbleibst, führt das in einem Jahr, in drei Jahren, in fünf Jahren zu großem Erfolg.

Und nach meiner persönlichen Erfahrung mit allem, was ich bislang im Online-Geschäft gemacht habe, ist diese Arbeit viel beständiger, nachhaltiger und erfolgreicher, als wenn man immer der neuesten Modeerscheinung nachjagt und irgendwelchen Trends hinterherläuft.

SEO-Fazit

Wir können also festhalten, dass ein Großteil der Informationen darüber, wie unsere Inhalte aussehen sollten, wenn wir gute Rankings erreichen wollen, auf der ersten Google-Suchergebnisseite zu finden ist.

Das "Ranking-Geheimnis" bei Google liegt meistens im Verborgenen. Die Leute machen sich immer Gedanken darüber, was man für Top-Rankings alles braucht und fragen sich: "Was sind die wichtigsten Ranking-Faktoren? Was muss ich tun?"

Die Wahrheit ist aber: Google legt alles offen! Wenn SEO ein Pokerspiel mit Google ist, dann zeigt Google sein Blatt. Es zeigt uns, was relevant für Seite eins ist. Wir müssen also etwas recherchieren und herausfinden, wie die Webseiten auf Google-Seite 1 aussehen und dann versuchen, es noch besser zu machen. 🙂

Hast Du eine SEO-Frage?

Du hast eine bestimmte SEO-Frage zu Deinem Business, die Dir auf der Seele brennt? Stelle sie gerne im Kommentarbereich.

  • Hi Christian, wieder einmal ein sehr gut gemachter Beitrag. Danke.
    Meine Frage:
    Was ist für das Ranking sinnvoller, ein Beitrag, der über einen Blog erscheint, oder ein Beitrag direkt über eine Unterseite?

    • Hi Peter,

      danke für Deinen Kommentar!

      Gerne beantworte ich Deine Frage: Google bzw. generell Suchmaschinen ist es aus meiner Sicht egal, ob Du Content in Form eines Blog-Artikels oder in Form einer (statischen) Seite veröffentlichst, solange der Content erstklassig ist. 🙂 Der Vorteil vom Format „Blog-Artikel“ ist eben, dass eine gewisse Interaktion möglich ist. D.h. die Leute können die Beiträge kommentieren, teilen, usw. Aber soweit ich weiß, bringt das keinen direkten Ranking-Vorteil, vielleicht aber einen indirekten, weil eben durch das Kommentieren auch wieder neuer Content und auch eine gewisse Aktivität entsteht. 🙂

      Viele Grüße
      Christian

  • Hallo Christian,
    danke für deine wertvollen Tipps. Hab die ersten drei Teile aufmerksam gelesen und bin schon gespannt auf den vierten Teil.

  • Hallo Christian, ich finde Deinen Beitrag hervorragend gut! So detailliert habe ich das noch nirgends gelesen.
    Die Frage für mich ist jedoch, ob diese Techniken auch auf meiner (gemieteten) Webseite umsetzbar ist, auf der es nur um Bilder (die ich digital anbiete) geht.

    Viele Grüße
    Manfred

    • Hallo Manfred,

      danke für Dein Feedback!

      Gerne beantworte ich auch Deine Frage: Am Ende hängt es davon ab, WIE und von WEM Du über Suchmaschinen – und hier eben vor allem Google – gefunden werden möchtest. Um in der Google-Suche Erfolg zu haben, brauchst Du mit Stand heute auf jeden Fall Textinhalte. Nur mit Bildern, die auf Deiner Webseite online sind, wirst Du in der Google-Suche nirgendwo auftauchen, weil Google ja quasi kein „Material“ (Texte) hat, anhand dessen es einschätzen kann, welche Leute Du bei welchen Suchanfragen erreichen möchtest. Anders bei er Bildersuche. Wenn es Dein Ziel ist, dass Dich und Deine Webseite Leute finden, die gezielt nach bestimmten Bildern suchen und hierfür die Google-Bildersuche nutzen und Du die Bilder auf Deiner Webseite sauber beschreibst und benennst, dann kannst Du über diesen Weg durchaus gezielten Traffic erhalten.

      Aber jede Webseite lebt am Ende von Inhalten und aktuell sind definitiv Texte neben Videos die wichtigste Form von Inhalt auf einer Webseite, wenn man organischen und kostenfreien Google-Traffic erhalten möchte. 🙂

      Viele Grüße
      Christian

      • Hallo Christian,

        vielen Dank für Deine hilfreiche Antwort. Ich werde mich zumindest an die Bildtexte machen. Die Domain besetzt mit ihrem Namen schon einen gesuchten Bildbereich, Konkurrenz ist auch vorhanden.

        Es ist ein für andere Fotografen (Portrait,Hochzeiten,Schule,Sport,ect.) automatisiertes System, nicht für Bildarchive. Ich prüfe aber, ob nicht doch eine Textseite eingefügt werden darf.

        Herzliche Grüße
        Manfred.

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