Seien wir ehrlich: Wir Menschen sind schlecht im Setzen von Zielen.
Selbst wenn wir etwas wirklich haben wollen (zum Beispiel ein Online-Business), fällt es uns schwer, es zu erreichen.
(Beweis gefällig? Denk daran, dass die überwiegende Mehrheit der Neujahrsvorsätze bereits im Februar scheitert.)
Aber das ist nicht unsere Schuld. Niemand bringt uns bei, wie wir das, was wir uns vorgenommen haben, wirklich erreichen können. Man lehrt uns nicht in der Schule oder sonst wo, wie man sich kluge Ziele setzt.
Das Problem bei der Festlegung von Zielen ist nämlich, dass wir uns dabei zu sehr auf unsere eigene Willenskraft verlassen, die uns jeden Tag aber nur in begrenztem Umfang zur Verfügung steht. Sicht ständig "Ich will..." zu sagen, reicht nicht, um seine Ziele auch tatsächlich zu erreichen. Es braucht mehr.
Zum Glück gibt es andere Möglichkeiten, sich Ziele so zu setzen, dass man sie auch tatsächlich erreichen kann.
Beispiele, schlechte Ziele in gute Ziele zu verwandeln
BEISPIEL #1: GESUNDHEIT
- MISERABLES ZIEL: "Ich möchte fit werden."
- SCHLECHTES ZIEL: "Ich möchte 10 Kilo abnehmen."
- GUTES ZIEL: "Ich möchte 3 gesunde Mahlzeiten pro Woche essen und 2x pro Woche für 30 Minuten ins Fitnessstudio gehen."
Beachte, dass wir zunächst "zurückhaltend" beginnen:
- Jeder kann in einer Woche 3 gesunde Mahlzeiten zu sich nehmen.
- Und jeder kann 30 Minuten lang ins Fitnessstudio gehen.
Mach Dich selbst zum Sieger! 🙂
Der nächste Schritt besteht darin, es sich möglichst leicht zu machen:
Trag in Deinen Kalender ein, dass Du sonntags eine Stunde Zeit hast, um drei gesunde Mahlzeiten zuzubereiten und verzehrfertig in den Kühlschrank zu stellen. Leg außerdem zwei 1-stündige Termine für das Fitnessstudio fest (und lass Dir noch etwas Zeit für die An- und Abreise).
So sieht das für andere große Ziele aus:
BEISPIEL #2: FINANZEN
- SCHRECKLICHES ZIEL: "Ich muss besser mit Geld umgehen lernen."
- SCHLECHTES ZIEL: "Ich möchte dieses Jahr 1.000 Euro sparen."
- GUTES ZIEL: "Ich möchte 50 Euro pro Monat für 1 Jahr automatisch in meine Urlaubskasse überweisen lassen."
BEISPIEL #3: SOZIALE KOMPETENZEN
- SCHRECKLICHES ZIEL: "Ich möchte meine sozialen Fähigkeiten verbessern."
- SCHLECHTES ZIEL: "Ich möchte an meiner Ausdrucksweise arbeiten, damit ich auf Partys nicht mehr so unbeholfen bin."
- GUTES ZIEL: "Ich möchte 6 Wochen lang jeden Montagabend den Improvisationskurs in meiner Stadt besuchen."
BEISPIEL #4: ONLINE BUSINESS
- SCHRECKLICHES ZIEL: "Ich möchte mindestens 10.000 Euro pro Monat im Internet verdienen."
- SCHLECHTES ZIEL: "Ich möchte endlich meinen Online-Kurs fertigstellen und mich dann um die Vermarktung kümmern."
- GUTES ZIEL: "Ich möchte im März alle Kurs-Inhalte erstellt und im Mai die Technik eingerichtet haben, sodass der Online-Kurs bestellbar ist, im Juni mindestens zwei Kooperationspartner gewonnen haben, die mich beim Launch unterstützen und im September die ersten 10 Zugänge verkauft haben."
Es gibt eine einfache Formel, um große Ziele in kleine, umsetzbare Schritte zu verwandeln...
Was sind SMARTE Ziele?
SMARTE Ziele sind das Heilmittel für vage, ziellose Neujahrsvorsätze wie:
- "Ich möchte jeden Tag ins Fitnessstudio gehen."
- "Ich möchte reich werden."
- "Ich möchte mehr reisen."
- "Ich möchte Geld im Internet verdienen."
Oberflächlich betrachtet, scheinen das alles gute Ziele zu sein. Sie fallen jedoch den drei großen "Sünden" des Zielsetzens zum Opfer:
- Sie sind unspezifisch. Klar, Du möchtest mehr reisen, aber was bedeutet das wirklich? Wann wirst Du das tun? Wohin wirst Du reisen? Mit wem? In welches Hotel? Vagheit ist der Feind einer guten Zielsetzung.
- Sie sind unrealistisch. Oh, Du möchtest also dieses Jahr 10.000 Euro im Internet verdienen? Bist Du bereit, JEDEN Tag die harte Arbeit und den Schweiß zu investieren, die nötig sind, um von Grund auf ein Online-Business aufzubauen, dass Deine Rechnungen bezahlt? Höchstwahrscheinlich nicht.
- Sie beruhen auf Willenskraft - nicht auf Systemen. Die menschliche Willenskraft ist stark, aber begrenzt. Sicher, am Anfang bist Du hoch-motiviert und gehst vielleicht jeden Tag ins Fitnessstudio, aber mit der Zeit musst Du Dich überwinden und Deine begrenzte Willenskraft einsetzen, um das dauerhaft durchzuhalten. Und wenn nach zwei Monaten der Bauch immer noch nicht straff ist, gibst Du irgendwann auf.
Die Festlegung von SMARTEN Zielen hilft Dir, all diese Fallstricke zu vermeiden. Schauen wir uns an, wie man es macht.
SMARTE Ziele sind:
- Specific (spezifisch)
- Measurable (messbar)
- Attainable (erreichbar/realistisch)
- Relevant (aktuell wirklich wichtig für Dich?)
- Time-oriented (mit zeitlichem Bezug)
Wie verwandelst Du also ein Ziel wie "fit werden" in ein SMARTES Ziel?
Ich habe folgende Checkliste erstellt, die Du ab jetzt jedes Mal verwenden kannst, wenn Du ein neues Ziel hast.
Checkliste für das Setzen von SMARTEN Zielen
Spezifisch: Was ist das genaue Ergebnis, das ich anstrebe?
- Was genau wirst Du erreichen? (14,5 Kilo weniger auf der Waage?)
- Wie sieht es aus? (Was siehst Du in Deinem Kopf für ein Bild, wenn Du an Dein "End-Ziel" denkst? Einen flachen Bauch, straffe Oberschenkel, Cocktails am Strand schlürfen,...?)
- Welche Schritte sind dafür nötig? (Wie sieht der Trainingsplan aus?)
Messbar: Woran werde ich erkennen, dass ich das Ziel erreicht habe?
Wie wirst Du wissen, ob Du Dein Ziel erreicht hast oder nicht?
Es gibt verschiedene Stufen von "gesund" oder "finanziell frei". Vermeide Wörter mit vagen Bedeutungen wie "lernen" oder "fühlen", da Du diese nicht messen kannst. Verwende stattdessen Aktionsverben wie "laufen", "sparen" oder "schreiben".
Du musst Dir folgende Frage beantworten können: "Hab ich es geschafft? Wenn nicht, wie viel weiter muss ich gehen?"
- Wie wirst Du wissen, wann es erledigt ist?
- Was sind sichtbare Teilziele, die Du auf dem Weg dorthin erreichen kannst?
- Könnte jemand anderes feststellen, dass Du Dein Ziel erreicht hast?
Erreichbar: Wie realistisch ist Dein Ziel?
Oft sind es kleine Dinge, die uns auf den Weg zum Erfolg bringen.
Der beste Weg, ein Ziel zu erreichen, besteht darin, sich nicht auf die eigene Motivation zu verlassen (was meistens schief geht), sondern es seinem zukünftigen Ich einfach zu machen, das Richtige zu tun.
Anstatt sich also zu verpflichten, 5 Tage in der Woche Laufen zu gehen, fang mit einem Tag in der Woche an und steigere Dich dann monatlich.
- Sind die Mittel und Voraussetzungen vorhanden, um das Ziel zu erreichen?
- Brauchst Du eine Mitgliedschaft im Fitnessstudio, ein neues Bankkonto, neue Kleidung, eine Webseite?
- Bist Du in der Lage, das Ziel zu erreichen, auch wenn Du keine "Motivation" hast?
- Gibt es zeitliche oder finanzielle Beschränkungen, die zu beachten sind?
- Bist Du zu ehrgeizig, um anzufangen? (Denk daran, dass Du Dein Ziel später immer noch höher stecken kannst.)
Relevant: Hat dieses Ziel in Deinem Leben im Moment Priorität?
Frag Dich selbst, ob Dein gestecktes Ziel im Vergleich zu all den Dingen, die Du ausprobieren möchtest, aktuell wirklich wichtig ist.
Als ich vor ein paar Jahren mit Freunden auf einem Kurztrip in Italien war, sah ich, wie ein Kumpel von mir in fließendem Italienisch für uns alle am Tisch bestellte und ich dachte mir: "Mhm... ich sollte mein Italienisch aufbessern."
Als ich dann wieder zurückkam, setzte ich mir "Italienisch-Unterricht nehmen" auf meine ToDo-Liste, nur, um es dann monatelang vor mir herzuschieben.
Die Wahrheit ist, dass es mir nicht wichtig genug war, Italienisch-Unterricht zu nehmen. Als ich mir eingestand, dass ich doch keinen Unterricht nehmen würde und es von meiner Liste strich, konnte ich mich auf die Dinge konzentrieren, die ich wirklich tun wollte.
Beantworte Dir also Fragen wie:
- Warum tue ich das?
- Hat das Priorität für mich?
- Wird es mit anderen (wichtigeren) Zielen in meinem Leben konkurrieren?
Zeitorientiert: Wann werde ich mit dem Ziel fertig sein?
Setz Dir eine Frist, um Dein Ziel neu zu bewerten. Und trag es in den Kalender ein!
Ich überprüfe meine Ziele gerne alle 3-4 Monate, um sicherzustellen, dass sie noch erreichbar und relevant sind.
- Gibt es eine Frist?
- Hab ich es in den Kalender eingetragen?
- Werde ich in 3 Monaten wissen, ob ich auf dem richtigen Weg bin?
Beispiele für SMARTE Ziele
Mit diesem Ansatz kannst Du jedes vage, hochgesteckte Ziel in ein umsetzbares SMARTES Ziel verwandeln.
Zum Beispiel:
- Schlechtes Ziel: "Ich möchte gesünder werden."
- Warum es schlecht ist: Es ist vage und nicht messbar. Woher weißt Du, wann Du gesünder bist?
- SMARTES Ziel: "Ich möchte drei fett- und kalorienarme Mahlzeiten pro Woche essen und mindestens einmal pro Woche ins Fitnessstudio gehen."
- Warum das gut ist: Jetzt hast Du ein umsetzbares System mit soliden Messwerten, anhand derer Du feststellen kannst, ob Du auf dem richtigen Weg bist. Du wirst nicht nur gesünder. Du isst drei gesunde Mahlzeiten und gehst jede Woche ins Fitnessstudio.
Mach dasselbe für Dein Ziel. Wie kannst Du es spezifisch, messbar, erreichbar, realistisch und zeitorientiert gestalten?
Nehmen wir noch ein typisches Online-Marketing Ziel (Woher bekomme ich Traffic?):
- Schlechtes Ziel: "Ich möchte mehr Besucher auf meiner Webseite."
- Warum es schlecht ist: "Es ist vage und nicht messbar. Woher weißt Du, was mehr oder ausreichend viele Besucher ist? Und was musst Du dafür tun?"
- SMARTES Ziel: "Ich möchte pro Monat 3 neue Blog-Artikel online stellen, die die Fragen meiner Zielgruppe beantworten und einmal im Monat ein neues YouTube-Video veröffentlichen, in dem ich an meine Zielgruppe eine bestimmte Erfahrung oder eine wertvolle Erkenntnis weitergebe."
- Warum das gut ist: Jetzt hast Du glasklare und bezifferte Aufgaben, die Du umsetzen kannst und anhand derer Du feststellen kannst, ob Du richtig unterwegs bist oder nicht. Du bekommst so nach und nach nicht nur mehr Webseitenbesucher. Du veröffentlichst jeden Monat 3 frische Blog-Artikel, die Deine Leser lieben werden und zumindest ein YouTube-Video, dass für mehr Sichtbarkeit und Relevanz sorgt bei Deiner Zielgruppe sorgt.
Erreiche Deine Ziele mit Gewohnheitsschleifen
Wenn Du Dir ein SMARTES Ziel gesetzt hast, sind Gewohnheiten die Lösung, um sicherzustellen, dass Du es auch wirklich erreichst.
Laut Charles Duhigg, Experte für Gewohnheiten und Autor von "The Power of Habit", besteht jede Gewohnheit, die Du aufbaust, aus drei Teilen:
- Auslöser. Dies ist der Auslöser für ein Verhalten.
- Routine. Dies ist das Verhalten in Aktion.
- Belohnung. Dies ist der Nutzen, den Du aus dem Verhalten ziehst.
Alles zusammen ergibt eine sogenannte "Gewohnheitsschleife", die dafür sorgt, dass Deine Gewohnheiten bestehen bleiben.
Und das Herzstück jeder guten Gewohnheitsschleife ist eine gute Belohnung. Sie könnte sogar der wichtigste Aspekt beim Aufbau guter Gewohnheiten sein.
Denn sie hat den größten Einfluss darauf, ob wir ein Verhalten beibehalten oder nicht.
Schauen wir uns ein Beispiel an: Sport treiben.
Eine typische Herangehensweise könnte wie folgt aussehen:
- Du gehst ins Fitnessstudio.
- Du trainierst 30 Minuten lang an den Geräten.
- Dann gehst Du nach Hause.
So würde es aussehen, wenn Du die Gewohnheitsschleife anwenden würdest:
- Auslöser: Du gehst ins Fitnessstudio, wenn Du aufwachst.
- Routine: Du trainierst im Fitnessstudio.
- Belohnung: Du bekommst ein leckeres Frühstück, wenn Du fertig bist.
Siehst Du den Unterschied?
Die typische Herangehensweise wird wahrscheinlich dazu führen, dass Du nach ein paar Wochen aufgibst, während die andere deine Chancen erheblich steigert, weil Du für Dein Verhalten belohnt wirst.
Du bist nicht mehr auf Deine Willenskraft angewiesen, weil Du Dich selbst für das Erreichen Deiner Ziele belohnst. DAS ist die Macht einer guten Belohnung. 🙂
Was sind Deine Ziele und was tust Du in diesem Jahr, um sie auch tatsächlich zu erreichen? 🙂