Du möchtest dem typischen "9-to-5 Job" Goodbye sagen, erfolgreicher Freelancer werden und Dein Geld am besten von zu Hause aus verdienen?
Oder als Freiberufler im Internet einfach ein nettes Zubrot erwirtschaften?
Dann ist dieser Beitrag für Dich. Nachdem Lesen weißt Du Bescheid, worauf es im "Freelancer Geschäft" wirklich ankommt, kennst die lukrativsten Freelancer-Plattformen und kannst mit einer Schritt-für-Schritt Anleitung direkt loslegen.
Was ist ein Freelancer (Definition)?
Der Begriff Freelancer stammt aus dem Englischen und wurde von Sir Walter Scott (1771–1832) geprägt, der ihn in seinem Roman Ivanhoe als Bezeichnung für mittelalterliche Söldner verwendete (englisch lance; zu deutsch "Lanze").
Freie Mitarbeiter oder "Freischaffende" sind heute eher mit einem Laptop als mit einer Lanze bewaffnet und aus den Schlachten sind inzwischen spannende Projekte geworden. Die Bezeichnung des Freelancers ist jedoch erhalten geblieben.
Worin unterscheiden sich Freelancer und Freiberufler (oder ist das das gleiche)?
Alle Freiberufler sind selbstständig. Aber nicht jeder Selbstständige ist ein Freiberufler.
In Deutschland definiert das Einkommensteuergesetz § 18, wer ein Freiberufler ist. Als Freiberufler gilt, wer selbstständig eine wissenschaftliche, künstlerische, schriftstellerische, unterrichtende oder erzieherische Tätigkeit ausübt.
Also zum Beispiel:
- Ärzte, Zahnärzte, Tierärzte.
- Rechtsanwälte, Notare, Patentanwälte.
- Vermessungsingenieure, Ingenieure, Architekten.
- Handelschemiker.
- Wirtschaftsprüfer, Steuerberater, beratenden Volks- und Betriebswirte, vereidigten Buchprüfer, Steuerbevollmächtigten.
- Heilpraktiker, Dentisten, Krankengymnasten.
- Journalisten, Bildberichterstatter, Dolmetscher, Übersetzer.
- Lotsen und ähnliche Berufe.
Es ist wichtig zu beachten, dass Freelancer - je nach Tätigkeitsfeld - sowohl Freiberufler als auch Gewerbetreibende sein können.
Du siehst also, dass ein Freelancer nicht unbedingt viel mit einem Freiberufler nach deutscher Lesart (aka Einkommensteuergesetz) gemeinsam hat, außer dass beide selbstständig arbeiten.
Was ein Freelancer im Gegensatz zu einem Mitarbeiter?
Als Freelancer bist Du ein freier Mitarbeiter, der im Unterschied zum Festangestellten aufgrund eines Dienst- oder Werkvertrags Tätigkeiten für eine Firma ausführt, ohne dabei Teil des Unternehmens zu sein.
Ein Arbeitnehmer führt seine Tätigkeit aufgrund eines "echten" Dienstvertrags aus, er tauscht Arbeitszeit gegen Zaster. Beim Freelancer besteht neben einer stundenweisen Bezahlung auch die Möglichkeit, eine pauschale Vergütung für das Erbringen eines vorab festgelegten Ergebnisses zu vereinbaren, das heißt, ein bestimmtes "Werk" wird geliefert.
Welche Tätigkeitsfelder und Berufe eignen sich für Freelancer?
Als Freelancer kannst Du in der Regel in einer ganzen Reihe verschiedener Bereiche und Branchen arbeiten. Hier sind einige Beispiele:
Falls Du irgendwo bei diesem Thema über den folgenden Begriff stolpern solltest: Ein E-Lancer ist ein Freiberufler, der seine Dienste über das Internet anbietet. Sie arbeiten online für eine Vielzahl von Organisationen und führen ihre Aufgaben überwiegend oder ausschließlich online aus.
Der Name stammt von Elance, der ehemals größten Freelance Plattform der Welt. Elance fusionierte 2014 mit dem größten Konkurrenten oDesk und dieser Zusammenschluss nennt sich seit 2015 Upwork.
E-Lancer können Redakteure, Designer, Schriftsteller und andere sein. Alle Transaktionen werden über E-Mail und Anhänge abgewickelt. E-Lance-Broker sind webbasiert und dienen als Online-Clearingstelle für Informationen über Kunden und deren Projekte sowie über Anbieter von Dienstleistungen, die Arbeit suchen.
Warum Freelancer werden? Alle Vor- und Nachteile...
Als Freelancer werden Selbstständigkeit und persönliche Unabhängigkeit Deine Begleiter sein. Du kannst Deinen Arbeitsort und Dein Arbeitspensum selbst bestimmen. Allerdings musst Du auch mit einer schwankenden Auftragslage und der damit verbundenen Unsicherheit klarkommen.
Vorteile:
- Unabhängigkeit von einem bestimmten Auftraggeber.
- Flexibilität.
- Freie Wahl des Arbeitsorts.
- Freie Einteilung der Arbeitszeiten.
- Keine Kontrollbefugnisse des Auftraggebers.
- Keine Eingliederung in die Organisation des Betriebs.
Nachteile:
- Aufträge müssen selbstständig akquiriert werden.
- Kein Anspruch auf Kündigungsschutz.
- Kein Krankengeld.
- Kein bezahlter Urlaub.
- Soziale Absicherung muss selbstständig organisiert werden.
- Du tauscht immer Zeit gegen Geld (wenn Dich das stört, dann wären digitale Produkte wohl ein besseres Geschäftsmodell für Dich :-))
Meine 12 goldenen Tipps für (angehende) Freelancer (Checkliste)
Welches Vorwissen brauchst Du als Freelancer?
Du musst natürlich Erfahrung und Fachwissen in der Nische haben, für die Du Dich entscheidest. Wenn Du Freelancer werden willst, musst Du Deinen Kunden und Partnern einen Mehrwert bieten können. Sie müssen durch Deine freie Mitarbeit entweder Zeit oder Kosten sparen.
Das bedeutet, Du musst schneller oder besser sein als ein Festangestellter. Oder zusätzliches Fachwissen bieten. Sonst bringt Deine Mitarbeit deren Unternehmen ja keine Vorteile. Wenn Du nicht besser oder günstiger bist, können Sie weiterhin auf ihre eigenen Mitarbeiter setzen.
Was Dir hier zusätzlich in die Karten spielt, ist der sich abzeichnende Fachkräftemangel. Unternehmen müssen für die Bearbeitung ihrer Aufträge immer häufiger Freelancer engagieren, weil es schlicht an angestellten Arbeitskräften fehlt, welche die vorhandene Arbeit erledigen.
Die 10 Schritte, um ein erfolgreicher Freelancer zu werden...
Der Weg vom Arbeitnehmer zum Freelancer besteht aus verschiedenen Schritten, die gut durchdacht werden sollten.
Außerdem solltest Du Dir die folgenden Fragen vor Deiner Entscheidung, eine Freelancer Karriere zu beginnen, ehrlich beantworten:
- Was ist dein Ziel?
- Teilzeit oder Vollzeit?
- Welche Dienstleistung möchtest Du anbieten?
- Auf welche Nische willst Du Dich spezialisieren?
- Wichtig: Finde Deine Nische und bleibe dabei!
- Wer sind Deine Zielkunden?
- Lege Deine Tarife fest!
- Erstelle eine Webseite mit Deinem Portfolio und Deinen Referenzen.
- Melde Deine Firma an und kümmere Dich um Versicherungen, Finanzamt und Genehmigungen.
- Schau Dich auf den Webseiten für Freelancer und Jobplattformen um. Welche davon passen zu Dir und Deinem Angebot?
- Erweitere Dein Netzwerk.
- Finde Deinen ersten Kunden.
15 lukrative Plattformen für Freelancer
Deutschsprachige Freelancer-Plattformen
- Malt.de - direktes und lokales Matching zwischen Freelancer und Kunden.
- Freelance.de - provisionsfreie Vermittlung für den deutschsprachigen Raum.
- Gulp.de - IT, Engineering und Finance Spezialisten finden hier neben Projekten auch Festanstellungen.
- Junico.de - speziell für die Generation Y-Z. Alle Profile werden im persönlichen Gespräch verifiziert.
- Freelancermap.de - Ausschreibungen, auf die sich Freelancer aus dem IT und Technologiesektor bewerben können.
- dasauge.de - eines der bekanntesten deutschsprachigen Portale für alle Jobs, die in irgendeiner Form mit Grafik und Gestaltung zu tun haben.
Internationale Freelancer-Plattformen
- Upwork.com - sehr breit gefächertes Spektrum von Jobs und Projekten für VA (virtuelle Assistenz), Marketing und Vertrieb, Redakteure und Übersetzer.
- Simplyhired.com - internationale Jobplattform, bei der nicht nur Mitarbeiter eine neue Arbeit finden können, sondern auch Freelancer werden für Remote Jobs für mehr als 20 Länder gesucht.
- Twago.com - für Unternehmen gratis, Freelancer müssen per Gebot um die Gunst der Auftraggeber buhlen. Von der Bezahlung geht dann noch ein Teil als Provision ab.
- Freelancer.com - hier wird per Angebot um Projekte und Jobs für Freelancer geboten.
- weworkremotely.com - wer Remote Work aller Art sucht, ist hier genau richtig, allerdings kostet ein Inserat bei der größten Remote Community der Welt für 30 Tage stolze 299 USD.
- remote.com - Arbeitgeber suchen Freelancer und vergeben auch Remote Arbeit in Festanstellung.
Plattformen speziell für Designer und kleine Freelancer-Nebenjobs
- Fiverr.com - hier kannst Du aus Millionen Mikrojobs die passenden Aufträge aussuchen.
- 99designs.de - eher Designwettbewerb als Vermittlung. Designer aus der ganzen Welt bewerben sich per Pitch mit einer ersten Idee. Die Auftraggeber wählen dann innerhalb einer Woche aus allen Designs den Gewinner aus.
- designenlassen.de - für Designs aller Art. Du kannst Dich direkt buchen lassen oder auch an Designwettbewerben teilnehmen.
Ein kleiner Tipp von mir: Auch Kanäle wie Facebook, LinkedIn und Xing können ein Weg sein, um als Freelancer Aufträge zu finden. Wenige einfache Schritte können hier große Wirkung entfalten.
Zunächst empfehle ich eine Anmeldung in den richtigen Gruppen und bei den passenden Themen. Dann kannst Du hier abseits der klassischen Plattformen, bei denen sich Millionen von Freelancern tummeln, Kontakte knüpfen und Aufträge akquirieren.
Hier zum Beispiel zwei Facebook-Gruppen für "Remote Jobs":
Wenn Du beispielsweise einen oder mehrere Artikel über Dein Spezialgebiet veröffentlichst und in den passenden Foren unterwegs bist, kannst Du auf diese Art mögliche Auftraggeber auf Deine Expertise aufmerksam machen.
Dabei kann es dann passieren, dass diese von sich aus auf Dich zukommen und Du auf diese Weise an ein neues Projekt kommst. 🙂
Lohnen sich Freelancer-Plattformen überhaupt?
Wenn Du Freelancer werden willst, können solche Plattformen zum Start Deiner selbstständigen Arbeit ein nützliches Instrument sein, um die ersten Schritte zu gehen. Sie erleichtern es Dir, mit potenziellen Kunden Kontakt aufzunehmen und dadurch an Deine ersten Aufträge zu kommen.
Tipp: Prüfe die Geschäftsbedingungen und Abrechnungsmodelle der einzelnen Plattformen sorgfältig.
Musst Du als Freelancer ein Gewerbe anmelden?
Es kommt darauf an.
Wenn die Tätigkeit, die Du als Freelancer ausübst, NICHT als freier Beruf gilt, ist die Anmeldung eines Gewerbes verpflichtend.
Freiberufler müssen kein Gewerbe anmelden, sondern lediglich eine Anmeldung beim Finanzamt machen. Weitere Informationen findest Du im nächsten Abschnitt.
Worauf musst Du als Freelancer bei der Steuer achten?
"Von der Wiege bis zur Bahre - Formulare, Formulare ..." [von Unbekannt] 😉
Bevor Du Deine Laufbahn als Freelancer beginnst, warten Dinge wie Gewerbeanmeldung, der "Fragebogen zur steuerlichen Erfassung" und anderer Verwaltungskram auf Dich. Der Start in Deine Selbstständigkeit beginnt mit dem Finanzamt, der Krankenkasse, der IHK und, und, und ...
Versicherungen und Altersvorsorge als Freelancer
Du bist aus dem "sicheren Hafen" eines Angestelltenverhältnisses in die aufregende Welt der Selbstständigkeit gewechselt?
Dann trägst Du jetzt auch die Verantwortung für Deine Finanzen selbst. Das bedeutet nicht nur pünktlich die Rechnung an Deine Auftraggeber schicken, sondern auch Dich um Deine jetzigen Finanzen (Versicherungen) und zukünftigen Finanzen(Altersvorsorge) zu kümmern.
Dieses Thema ist sehr umfangreich und eine seriöse Abhandlung verdient einen eigenen Blogbeitrag. Deswegen werde ich nur kurz darauf eingehen.
Versicherungen sind in erster Linie dazu da, um Dich vor dem finanziellen Ruin zu schützen.
Unnötige Versicherungen gibt es leider schon viel zu viele. Denk mal an die "ruinösen" Folgen, wenn Du keine Handy-, Brillen- und Reisegepäckversicherung hast. Genau! Dachte ich mir, dass Du verstehst, was ich meine und deswegen machen wir jetzt mit den sinnvollen bzw. notwendigen Versicherungen weiter.
Sinnvolle Versicherungen sind zwar grundsätzlich auch von der jeweiligen Lebensphase abhängig, haben aber stets nur einen einzigen Zweck, nämlich Dich vor dem finanziellen Ruin zu bewahren. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Egal in welcher Lebenssituation Du Dich gerade befindest, eine Krankenversicherung (gesetzlich oder privat), solltest Du un- be-dingt haben.
Bei der Haftpflichtversicherung ist das Minimum eine Privathaftpflicht - eine Betriebshaftpflicht hängt von der Art Deiner Selbstständigkeit ab.
Brauchst Du diese beiden wirklich?
Ein klares JA. Denn beide bewahren Dich im schlimmsten Fall tatsächlich vor dem finanziellen Ruin.
Alles andere von A (wie Arbeitskraftabsicherung = Berufsunfähigkeitsversicherung) bis Z (wie Zahnzusatzversicherung) solltest Du mit einem Versicherungsfachmann besprechen. Dazu mein Tipp: Engagiere einen Honorarberater!
Einen Honorarberater?
"Warum um Himmels willen sollte ich einem Berater ein Honorar bezahlen, wenn der freundliche Versicherungsvertreter gratis ins Haus kommt?", wirst Du Dich jetzt möglicherweise fragen.
Warum ein Honorarberater meiner Meinung nach eine gute Investition ist? Einfach, weil er der einzige Finanz- und Versicherungsberater auf diesem Planeten ist, der Dir nichts verkaufen will.
Es ist ihm sogar von Gesetzes wegen verboten, offene und/ oder versteckte Provisionen anzunehmen. Er ist auch keinem Versicherungskonzern verpflichtet, um bestimmte Produkte zu "empfehlen". Deine Interessen sind die einzigen, die er zu vertreten hat! Ich wage zu prognostizieren, dass das Honorar, das Du ihm bezahlst, in kurzer (oder zumindest in absehbarer) Zeit über gesparte Prämien oder bessere Rendite wieder drin hast.
Eine sinnvolle und flexible Altersvorsorge kannst Du ebenfalls mit einem Honorarberater organisieren.
Als Freelancer hast Du wechselnde Auftragslagen und schwankende Einkünfte.
Am Anfang kann es etwas holperig sein und es können auch noch nach vielen Jahren schwere Zeiten auf Dich zukommen. Es werden hoffentlich auch Zeiten mit unglaublich guten Geschäftsentwicklungen kommen. Das weiß Du vorher nie. Deswegen brauchst Du eine Altersvorsorge, die zu den verschiedenen Phasen passt oder passend gemacht werden kann.
Flexibilität ist auch hier das Zauberwort! Wie bei einer Ehe sollte das während Deines ganzen Lebens funktionieren: In guten wie in schlechten Zeiten.
Die Investition in eine gute Honorarberatung wird sich auf Dauer in eingesparten Versicherungsprämien und höheren Renditen Deiner Geldanlageprodukte wieder auszahlen.
Warum Du Dir als Freelancer smarte Ziele setzten solltest...
Ziele sollten unbedingt S.M.A.R.T sein, weil sie dadurch besser erreichbar sind.
- Specific (= das Ziel muss eindeutig definiert sein).
- Measurable (= das Ziel muss messbar sein).
- Achievable (= das Ziel muss erreichbar sein).
- Reasonable (=das Ziel muss realisierbar sein).
- Timebound (= das Ziel muss mit einem Datum festgelegt werden).
Das Thema ist zu wichtig und zu umfangreich, um nur als Unterpunkt abgehandelt zu werden. Deshalb habe ich einen eigenen Artikel darüber verfasst. Wenn Du Dich für weitergehende Informationen interessiert, empfehle ich Dir meinen Beitrag: "Wie Du SMARTE Ziele setzt & (dieses Jahr) erreichst, im Business & im Leben."
Ich zeige Dir darin, warum wir eigentlich schlecht im Setzen von Zielen sind und welche Möglichkeiten es gibt, sich Ziele so zu setzen, dass man sie auch tatsächlich erreichen kann. Du findest außerdem hilfreiche Checklisten und aktuelle Beispiele.
Wie Du Dich als Freelancer am besten selbst vermarktest...
Wenn Du Freelancer werden willst, musst Du ein gewisses Talent zur Selbstvermarktung mitbringen, um Aufträge zu akquirieren. Deine (zukünftigen) Auftraggeber müssen nicht nur erfahren, dass es Dich überhaupt gibt, sondern sollten dann auch noch davon überzeugt sein, dass Du der Richtige bist, um mit Deiner Expertise deren Projekte und Aufgaben richtig zu bearbeiten und zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen.
Referenzen und Empfehlungen sind stets der beste Weg, um als Selbstständiger die Leute von Deiner Erfahrung und früheren Projekten zu überzeugen.
An Empfehlungen zu kommen ist einfacher als Du denkst. Wie das geht? Frag einfach danach! Du hast ein Projekt mit Erfolg abgeschlossen? Prima! Nichts liegt jetzt näher, als den Auftraggeber nach einer Empfehlung zu fragen.
Warum genau zu diesem Zeitpunkt? Weil er nie zufriedener mit Dir war als im Augenblick der erfolgreichen Beendigung eines stressigen Projekts, an dem ihr Wochen - oder monatelang geschuftet habt.
Bitte ihn um zwei oder drei Kontakte, die aus seinem Umfeld kommen und denen Du Deine Dienstleistungen ebenfalls gerne anbieten würdest.
Normalerweise sind Selbstständige gut vernetzt und kennen andere Selbstständige mit ähnlichen Problemen und ähnliche Aufgaben, die Du vielleicht lösen kannst.
Du kannst Dich in diesen Kreisen vernetzen und vielleicht denkt jemand aus dieser Runde bei einem seiner nächsten Projekte an Dich. Auch wenn nicht direkt ein Folgeauftrag dabei herauskommt, bist Du auch nicht schlechter dran als vorher.
Was kannst Du also verlieren? Genau: Nichts! Du kannst nur gewinnen.
"You know, you come from nothing, you're going back to nothing.
What have you lost? Nothing" [Eric Idle, Monty Python]
Dein Alleinstellungsmerkmal und Deine Freelancer-DNA
Erinnerst Du Dich noch an den ersten meiner 12 goldenen Tipps?
Finde Deine Nische!
Um aus der Masse herauszustechen, musst Du etwas ganz besonders gut beherrschen. Eine Sache, in der Du besser bist als alle anderen (okay - als die meisten anderen) reicht, um Dich zu einem gefragten Spezialisten zu machen.
Spitzenklasse kannst Du eben nur in einer Disziplin sein, deswegen spezialisiere Dich und nutze Dein Wissen und Deine Fähigkeiten, um Dich von anderen Freelancern abzuheben. Besser zu sein als die anderen kann nur in einer Nische klappen. Sammle so viel Erfahrung wie Du kannst und sei damit der Beste in dem einen Thema, das Du wirklich herausragend beherrschst!
Es geht allerdings nicht ausschließlich um Dein Fachwissen, auch Deine menschlichen Stärken (und liebenswerten Schwächen) gehören zu Deiner Freelancer DNA. Scheue Dich nicht, das komplette Paket, das Dich einzigartig und unverwechselbar macht, Deinen Kunden anzubieten. Sie engagieren schließlich einen Menschen und keine Maschine.
Wenn Du eine klare Vorstellung von Deine Freelancer DNA hast, kannst Du sie gezielt bei der Kundenfindung und Kundenbindung einsetzen, um die Leute anzusprechen, die genau Deine Skills benötigen und den Typen, der Du bist, gut finden.
Netzwerken & Kontakte knüpfen - bis zu Deinem ersten Auftrag
Social Media, Deine eigene Webseite und Freelancer Plattformen sind mögliche Arten, um an Kunden zu kommen und Deinen Service bekannt zu machen.
Messen, Konferenzen und Fachvorträge sind ebenfalls hervorragende Orte und Gelegenheiten, mit Gleichgesinnten oder potenziellen Auftraggebern ins Gespräch zu kommen.
Informiere Dich, wo Deine Zielkunden sich aufhalten und gehe dort hin.
Schau Dich in Ruhe um, halte ein wenig Small Talk und sei ein interessanter Gesprächspartner. Knall nicht jedem sofort Deine Präsentation um die Ohren, sondern biete Hilfe oder Kontakte aus Deinem Netzwerk an. Entspanne Dich und schau einfach, was passiert. Auch wenn Du "nur" ein paar nette Menschen kennengelernt hast, war es doch schon ein Erfolg.
Das Tolle ist, dass Du möglicherweise, während Du auf einer Messe Menschen kennenlernst, über Deine Webseite oder eine Freelancer Plattform zur gleichen Zeit einen Auftrag erhältst.
Am Anfang wirst Du ein paar verschiedene Methoden ausprobieren müssen, um zu sehen, was für Dich am besten funktioniert und womit Du Erfolg hast.
Weiterbildungen besuchen
Du musst als Freelancer konkurrenzfähig sein. Hier kommen ein paar gute Gründe, warum Du Weiterbildungen besuchen solltest:
- Deine Kunden erwarten Fachwissen. Expertenwissen altert heute wahnsinnig schnell und deswegen musst Deinen Wissensstand hegen und pflegen und stets auf dem neuesten Stand sein.
- Durch stetige Fortbildung hebst Du Dich von Deinen Konkurrenten ab und erhöhst dadurch Deine Chancen, an Aufträge zu kommen.
- Du entwickelst Dich nicht nur fachlich, sondern auch persönlich weiter, wenn Du Dir neue Fähigkeiten aneignest.
- Auch bei Weiterbildungen kannst Du Dein Netzwerk um interessante und wertvolle Kontakte erweitern.
Egal, ob Du Dich mit Online-Kursen, Präsenzschulungen oder Fachseminaren fortbildest, es lohnt sich auf jeden Fall, wenn Du in Deine Karriere als Freelancer investierst.
Tipp: Schau mal, welche staatlichen Förderprogramme es gibt, die einen Teil der Fortbildungskosten übernehmen.
Als Freelancer im Homeoffice arbeiten...
Viele Fachkräfte nutzen bereits die Möglichkeit, von zu Hause aus zu arbeiten. Für Freelancer ist Remote Work eher die Regel als die Ausnahme. Bei manchen Aufträgen sind Kundenbesuche oder projektbezogene Arbeiten in den Räumen der Unternehmen notwendig. Es hängt schlicht und ergreifend von den jeweiligen Projekten ab, in welchem Umfang Du im Homeoffice bist.
Wie Du Dein Honorar als Freelancer richtig ermittelst...
Als Freelancer bist Du in Deiner Kalkulation zunächst mal völlig frei. Wenn Du einen "Mondpreis" für Deine Arbeiten aufrufst und findest jemanden, der bereit ist, diesen zu bezahlen: Herzlichen Glückwunsch! 🙂
Vermutlich wird das nicht immer funktionieren, deswegen kommen hier ein paar Anregungen für die Kalkulation Deiner Stundensätze oder Honorare:
Wenn Du jetzt davon ausgehst, dass die ideale Preiskalkulation irgendwo zwischen Deinem Wunschgehalt und den finanziellen Mindestanforderungen liegt, solltest Du besser näher am Wunschgehalt als am Minimum landen.
Es kann passieren, dass Du Deinen Stundensatz je nach Branche oder Marktlage und anderen Faktoren bei der Kalkulation anpassen musst, um an Aufträge zu kommen.
Denk immer daran: Wenn Du Deine finanziellen Mindestanforderungen dauerhaft nicht erwirtschaften kannst, ist es besser als Angestellter zu arbeiten, denn als Freelancer pleite zu gehen. Oder Du wechselst das Online-Geschäftsmodell, das Du ausübst. 🙂
Dein Erfolg als Freelancer: Meine 4 wichtigsten Praxistipps für Dich
Dein erster Auftrag als Freelancer...
Du hast es geschafft! Du hast Deinen ersten Auftrag an Land gezogen! Herzlichen Glückwunsch! Lass die Korken aber lieber erst knallen, wenn Du ihn abschließend bearbeitet hast und der Kunde Deine Rechnung bezahlt hat.
Überrasche Deine Auftraggeber positiv und liefere - falls es möglich ist - früher als vereinbart.
Falls das nicht möglich ist, halte auf jeden Fall Deine Deadlines ein. Kommuniziere mit Deinem Klienten und halte ihn über die Fortschritte auf dem Laufenden, ohne ihm auf die Nerven zu gehen.
Erledige Deine Arbeit, schreibe Deine Rechnung und vergiss das Feiern nicht, sobald Du das Geld erhalten hast!!
Fazit
Egal, ob Du gerade in Deutschland, der Schweiz, Österreich oder sonst irgendwo lebst, als Freelancer hast Du mehr Flexibilität und kannst Deine Arbeit beinahe von überall aus erledigen. Das führt zu einer besseren Work Life Balance und mehr Zufriedenheit.
Die Kehrseite dieser Medaille ist die Unsicherheit, da Du selten langfristige Verträge hast und deswegen stets neue Aufträge finden musst. Diese starken finanziellen Schwankungen können belastend sein.
Da Du Dich selbst um Steuern, Versicherungen, neue Aufträge und all den anderen Kram kümmern musst, bist Du häufig mehr als Unternehmer denn als "Freischaffender Künstler" gefordert. Das ist nicht jedermanns Sache.
Wenn Du jedoch Dein eigener Manager, freier Unternehmer, Alleinunterhalter, Netzwerker, Verwalter, Geschäftsmann, Content Creator sowie Spezialist in Deiner Nische und vieles mehr bist oder in Zukunft sein willst, dann ist der Freelancer-Job die richtige Entscheidung für Dich.
Ich wünsche Dir viel Erfolg! 🙂
PS: Falls Dir das allerdings zu unsicher ist und Du ein Problem damit hast, Zeit gegen Geld zu tauschen, um ein Einkommen zu erzielen, dann ist vielleicht die Erstellung und der Verkauf digitaler Infoprodukte, wie E-Books und Online-Kurse, das bessere Geschäftsmodell für Dich.